Quellensammlung Teil A

4: Britische Mandatszeit (2) 1933-1939
________________________________________________________________________________________________________________________________________

Übersicht:

Der arabische Aufstand 1936-39:
Erste Phase und Vorgeschichte
A4.1. Darstellung des historischen Zusammenhangs (mit Fotos)

Untersuchungsausschuss der Palestine Royal Commission (“Peel Commission”):
A4.2. Aussage von David Ben-Gurion vor dem Untersuchungsausschuss der Palestine Royal Commission, 7.1.1937
A4.3. Aussage des Muftis von Jerusalem, Hadj Amin al-Husseini,  vor dem Untersuchungsausschuss der Palestine Royal Commission, 12.1.1937

Der arabische Aufstand 1936-39:
Zweite Phase und Ende

A4.4. Darstellung des historischen Zusammenhangs
A4.5. Aus dem Erfahrungsbericht eines britischen Polizisten

Teilungsplan der Peel-Kommission
A4.6. Darstellung des Zusammenhangs

in Arbeit...

 

Noch in Arbeit... Stand: 11.9.2025

9.9.2025

Die anschließende Seite A5 zur Zeit des Zweiten Weltkriegs ist noch in Vorbereitung.

 

Sprung zur Seite A6.

Im Mittelpunkt dieses Abschnitts steht der Widerstand gegen die zionistische Einwanderung im Rahmen eines weitergehenden islamistischen Antijudaismus, den der Mufti von Jerusalem, Hadj Amin al-Husseini (1895 oder 1896, 1897 - 1974) anführte und der zunächst in den “Arabischen Aufstand” von 1936-39 mündete. Der Mufti musste in den Libanon ins Exil gehen und dann in den Irak, wo er sich 1941 an einem antibritischen und prodeutschen des dortigen Putschisten Ghailani beteiligte. Nach dessen Niederschlagung gingen beide ins Exil nach Berlin, wo aus der Mufti mit den Nazis kollaborierte. Die Seite auf Wikipedia gibt einen sehr guten Einblick in seine Biographie und sein politisches Wirken. Leider gibt es nicht viele gemeinfreie Quellen dazu. Wir betten das hier auch in den historischen Kontext ein.

Die Untersuchungsausschuss der Palestine Royal Commission
(“Peel Commission”)

Die Peel Commission wurde inoffiziell aber sehr gebräuchlich so benannt nach ihrem Vorsitzenden Lord William Peel. Sie wurde am 8.8.1936 als Untersuchungsausschuss zu den ausgebrochenen Unruhen eingesetzt,  und sollte eine Lösung des “Palästina-Problems” erarbeiten. Es war weder die erste noch die letzte Kommission mit diesem Auftrag. Sie nahm erst im November ihre Arbeit in  Jerusalem auf, als der “Generalstreik” zu Ende ging.

Vor Ben-Gurion wurde Chaim Weizmann angehört, der Präsident der Zionist World Organization. Er betonte die bedrohliche Lage der Juden unter dem Antisemitismus in Europa, zuvorderst in Deutschland, aber auch in Osteuropa. Seine Aussagen zu den Plänen der Zionisten in Palästina entsprechen 1:1 denen, die dann Ben-Gurion wiederholte.

A4.2. Aussage von David Ben-Gurion vor der Peel-Kommission, 7.1.1937

D. Ben-Gurion war zu diesem Zeitpunkt Vorsitzender der Exekutive der Jewish Agency in Palästina.

[…] Unser Recht in Palästina leitet sich nicht aus dem Mandat und der Balfour-Deklarattion ab. Es ist älter als diese. Ich glaube, von dem Vorsitzenden der Königlichen Kommission hieß es einmal, oder vielleicht von einem seiner Kollegen, dass das Mandat [1} unsere Bibel ist.

Vorsitzender [Lord Peel]: Bin ich jemals so weit gegangen?:

Es mag einer Ihrer Kollegen gewesen sein. Wir würden uns freuen, wenn Sie das sagten. Ich sage im Namen der Juden, dass die Bibel unser Mandat ist, die Bibel, die von uns geschrieben wurde, in unserer eigenen Sprache, auf Hebräisch, in genau diesem Land. Das ist unser Mandat. Unser Recht ist so alt wie das jüdische Volk. Es war nur die Anerkennung dieses Rechts, die in der Balfour-Deklaration und dem Mandat zum Ausdruck kam. Im Mandat wird erklärt, dass es das Recht des jüdischen Volkes anerkennt, seine nationale Heimstätte wiederherzustellen. […]

Im letzten Jahrhundert gab es sehr lobenswerte und aufrichtige Versuche von zivilisierten Menschen, das Leid des jüdischen Volkes, seine Verfolgungen und Leiden zu beseitigen, indem man ihm in England, Frankreich und anderen Ländern gleiche Rechte gewährte; aber dies erwies sich als keine Lösung, da es nicht die Wurzel des Problems beseitigte, und die Wurzel ist, dass wir in jedem Land eine Minderheit sind, die der Gnade der Mehrheit ausgeliefert ist. Diese Mehrheit wird uns gerecht und fair behandeln, wie in England und wie in Frankreich, und es mag auch anders sein, wie in Deutschland, aber wir sind immer der Gnade anderer ausgeliefert. […]

Der erste Grund ist, dass Palästina das einzige Land der Welt ist, das die Juden nicht als Einzelpersonen, sondern als Nation, als Volk, als ihr eigenes Land, als ihre historische Heimat betrachten können. Der zweite Grund ist, dass es kein anderes Volk gibt – ich sage nicht Bevölkerung, ich sage nicht Teile eines Volkes –, es gibt kein anderes Volk oder keine andere Nation als Ganzes, die dieses Land als ihre einzige Heimat betrachten. […]

Wir kehren nach Palästina zurück und erkennen gerne und ohne Einschränkung eine sehr wesentliche Grenze an, und diese Grenze sind die Rechte der Einwohner Palästinas, nicht verletzt zu werden. […] Wir dürfen und wir werden kommen, und wir haben das Recht zu kommen, solange das jüdische Problem nicht gelöst ist, solange es notwendig ist, dass Juden nach Palästina kommen, und solange es in Palästina Platz für sie gibt, ohne andere zu verdrängen.  […]
 

 

 

 

 

[1] Mandat: Das Völkerbundmandat für Palästina, hier im Sinne der Legitimation für die jüdische Einwanderung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wenn Palästina unser Land ist, schließt das andere Einwohner nicht aus. […] Es bedeutet, dass das jüdische Volk wie jedes andere freie, unabhängige Volk Herr über sein eigenes Schicksal ist – warum also eine Heimat und kein jüdischer Staat? Manchmal wird auch gefragt, warum es „in Palästina” heißt und nicht „Palästina als nationale Heimat”. Zunächst einmal würde ich sagen, dass das Programm unserer Bewegung, als es erstmals formuliert wurde - nicht geschaffen, denn es existierte schon während unserer gesamten Geschichte - sondern als es erstmals politisch formuliert wurde, auf dem ersten Zionistenkongress in Basel im Jahr 1897, fast dieselben Worte verwendete wie die Balfour-Erklärung, um in Palästina eine Heimat für das jüdische Volk zu schaffen. […] Wir haben nicht „Palästina als nationale Heimstätte“ gesagt. […]

Aber es gehört nicht zu unserem Ziel, andere zu beherrschen. Wäre Palästina ein leeres Land, könnten wir von einem jüdischen Staat sprechen […]. Aber es gibt andere Bewohner in Palästina, die hier leben, und so wie wir nicht anderen ausgeliefert sein wollen, haben auch sie das Recht, nicht den Juden ausgeliefert zu sein. […]

Palestine Royal Commission. Notes of Evidence taken on Thursday, 7th January, 1937. Forty-Ninth Meeting (Public), S. 288f. Vgl. Ben-Gurion Testimony To Peel Commissio, Scribd, (Attribution Non-Commercial Share Alike BY-NC-SA)
 

Lord_Peel_1936_b-small

A4.1a. Sitzung der Palestine Royal Commission
bei der Anhörung von Chaim Weizmann, 1936.
Wikimedia Commons

 


 

A4.3. Aussage des Muftis von Jerusalem, Hadj Amin al-Husseini,  vor dem Untersuchungsausschuss der Peel-Kommission , 12.1.1937

Der Mufti war auch Vorsitzender des im April 1936 gegründeten Arabischen Hohen Komitees und trat vor allem in dieser politischen Funktion auf.

[…] Ich glaube, dass sie unangemessenen Druck und unangemessenen Einfluss ausüben. Auf diese Weise wurden die Hoffnungen der Araber immer weiter geschwächt, ihre Position veränderte sich allmählich, ihre Zahl verringerte sich […] proportional, und ihr Land wurde ihnen entzogen, während sie sich einer starken Konkurrenz gegenübersahen […]. Kurz gesagt, sie sahen mit eigenen Augen eine rasche und grundlegende Veränderung ihrer Position und den Verlust ihrer Rechte. […]

Es gibt noch einen weiteren gefährlichen Aspekt der Zunahme der Zahl der Juden, der Ausweitung ihres Landbesitzes und des Wachstums ihres politischen Einflusses, der sich auf die Heiligen Stätten, insbesondere die muslimischen Heiligen Stätten, auswirkt. An diesen Heiligen Stätten haben die Juden, obwohl sie immer noch eine Minderheit sind, gefährliche Absichten gezeigt […]. Diese Äußerungen zeigten ohne jeden Zweifel, dass das ultimative Ziel der Juden der Wiederaufbau des Salomonischen Tempels auf den Ruinen des Haram esh Sharif, der El-Aqsa-Moschee und des Heiligen Felsendoms ist, der in der muslimischen Welt höchste Achtung und Verehrung genießt. […]
 

Palestine_Disturbances._The_Grand_Mufti._1937_(

A4.3a. Der Mufti und das Arab Higher Committee
beim Verlassen der Anmhörung bei der Palestine Royal Commission in Jerusalem nach seiner Anhörung 1937.
Wikimedia Commons
(No known restrictions on publ
ication) - Exaktes Datum: 12.1.1937,

Die britische Regierung verfolgt weiterhin eine ungerechte und unfaire Politik, indem sie versucht, das unmögliche Ziel der Errichtung einer nationalen Heimstätte für die Juden in diesem arabischen Gebiet zu verwirklichen, das auf allen Seiten von einem arabischen Meer umgeben ist […], wodurch das Heilige Land zu einem Schauplatz blutiger Unruhen und zu einer permanenten nationalen Heimstätte für Unruhen und Aufstände wird, die unvermeidlich sind, solange die Verwaltung auf einer unfairen und ungerechten Grundlage beruht. […] Es ist für die Araber eine große Trauer, zu sehen, dass die britische Regierung beharrlich ihre Rechte verletzt und ihre nationale Existenz der Vernichtung aussetzt, während sie sich in allen Angelegenheiten den jüdischen Ambitionen unterwirft […].

Zusammenfassend waren nach Ansicht der Araber die Ursachen für die Unruhen:
1. Die Tatsache, dass den Arabern in Palästina ihre natürlichen und politischen Rechte vorenthalten wurden.
2. Die beharrliche Umsetzung einer Politik der britischen Regierung in Palästina, deren Ziel die Errichtung einer nationalen Heimstätte für die Juden in diesem arabischen Gebiet ist. […]
 

Lord_Peel_1936_a-small

A4,3b. Die Palestine Royal Commission beim Verlassen der Geschäftsstelle in Jerusslem nach der Anhörung des Arab Higher Committee am 12.1.1937. Lord Peel und Sir Horace Rumbold, Vorsitzender und Stv. Vorsitzender der Kommission,
Wikimedia Commons
 

Die Araber sind der festen Überzeugung, dass die richtige und grundlegende Lösung der Situation in den folgenden drei* Maßnahmen zu finden ist:
1. Die Aufgabe des Experiments der jüdischen nationalen Heimstätte […]
2. Die sofortige und vollständige Einstellung der jüdischen Einwanderung.
3. Das sofortige und vollständige Verbot des Verkaufs arabischen Landes an Juden.
4. Die Lösung des Palästina-Problems […] durch die Beendigung des Mandats und den Abschluss eines Vertrags zwischen Großbritannien und Palästina, auf dessen Grundlage eine nationale und unabhängige Regierung in konstitutioneller Form errichtet wird, in der nationale Elemente vertreten sind und die Gerechtigkeit, Fortschritt und Eigentum für alle garantiert. […]

Vorsitzender [Lord Peel]: […] Was wollen Sie mit den derzeit 400.000 oder mehr Juden im Land tun?
Sie werden, wie sie es immer in arabischen Ländern getan haben, in völliger Freiheit und Unabhängigkeit als Einheimische in diesem Land leben. […]

Sir Horace Rumbold: Glaubt Seine Eminenz, dass dieses Land die derzeit 400.000 Juden aufnehmen und integrieren kann?

Nein.

Vorsitzender: Einige von ihnen müssten durch einen Prozess entfernt werden, der je nach Fall freundlich oder schmerzhaft sein kann?

Wir überlassen all dies einfach der Zukunft.
[…]
 

* sic! Es sind jedoch vier

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

[Gespräch über den Landverkauf]

Vorsitzender: Seine Eminenz zeichnete ein trauriges Bild von den Arabern, die von ihrem Land vertrieben und ihre Dörfer ausgelöscht wurden. Hat die palästinensische Verwaltung das Land erworben und dann an die Juden übergeben?

In den meisten Fällen wurden diese Ländereien erworben. […]

Diese Ländereien […] wurden tatsächlich an die Juden verkauft?

Ja, sie wurden verkauft, aber das Land wurde unter Bedingungen gestellt, die solche Käufe erleichterten.

Ich verstehe nicht, was das bedeutet. Sie wurden an die Juden verkauft. Von wem wurden sie verkauft?

In den meisten Fällen von Arabern. […]
Sie wurden nicht zum Verkauf dieses Landes gezwungen, aber das Land wurde unter solche wirtschaftlichen Bedingungen gestellt, die einen solchen Verkauf erleichterten. […]
Die Mehrheit dieser Grundbesitzer waren abwesende Grundbesitzer, die das Land über die Köpfe der dort lebenden Pächter hinweg verkauften. […]

Sir Lauris Hammond: Ist das Land in Palästina heute wertvoller als zu Zeiten, als die Türken das Land regierten?

Ja.

Warum ist das so?

Aufgrund des Wettbewerbs.

Des Wettbewerbs beim Kauf. Ist es die Tatsache, dass die hohen Grundstückspreise viele Araber dazu verleitet haben, ihr Land zu verkaufen?

Das ist vielleicht einer der Hauptgründe.
[...]

Palestine Royal Commission. Notes of Evidence taken on Tuesday, 12th January, 1937. Fifty-Sixth Meeting (Public)
S. 296-299. - Vgl. Husseini Testimony To Peel Commission, Scribd (Attribution Non-Commercial ShareAlike BY-NC-SA) -  Haj Amin al-Husseini testimony before the Peel Commission - 1937, Worldpeace365 ; July 1st, 1937 The Grand Mufti ; Testimony Before Royal (Peel) Commission of Inquire, COJS ;
Law and the Arab–Israeli Conflict: The Trials of Palestine The Peel Commission Key testimony before the Peel Commission Arab testimony and written submission,ebrary.net

 

Der Arabische Aufstand.
Erste Phase und Vorgeschichte

A4.1. Darstellung des historischen Zusammenhangs (mit Fotos)

Ziemlich früh setzte der Mufti seine Hoffnung auf Hitler um die jüdische Einwanderung nach Palästina zu stoppen und die bereits etablierten Ansiedlung zu bekämpfen. Am 31.3.1933 - ein Tag vor dem Boykott jüdischer Läden in Deutschland - schickte der deutsche Konsul in Palästina ein Telegramm an das Auswärtige Amt in Berlin, worin er von einem Gespräch mit dem Mufti am Vormittag berichtete, der ihm erklärt hatte, dass “die Mohammedaner innerhalb und außerhalb Palästinas” das “neue Regime in Deutschland begrüßen” und die “Ausbreitung faschistischer antidemokratischer Staatsführung auf andere Länder erhoffen.”[1] Der Mufti wollte eine breite Boykottaktion ins Leben rufen.
 

Zum ganzen Kontext::

Tom Segev: Es war einmal ein Palästina. Juden und Araber vor der Staatsgründung Israels. München (Siedler/Pantheon) 1995, 42005, Kap. 17-19, S. 391-445,

Oren Kessler: Palestine 1936. The Great Revolt and the
Roots of the Middle East Conflict.
Landhan / Boulder / New York / London (Rowman & Littlefield) 2023.

Matthew Hughes: Britain’s Pacification of Palestne.
The British Army, the Colonial State, and the Arab Revolt,
1936-1939.
Cambridge Univ. Press 2019.
[

1] Zitat aus: Rolf Steininger (Hg.): Der Kampf um Palästina 1924-1939. Berichte der deutschen Generalkonsuln in Jerusalem. München (Olzog), 2007, S.178f.
 

Zuvor hatte Izzadin al-Qassam (1882-1935), syrischer Herkunft, der nach dem vergeblichen Widerstand gegen die Franzosen in Syrien nach Palästina floh und dort Imam einer neu gebauten Moschee in Haifa wurde, ab Mitte der 1920er mit dem Aufbau einer antibritischen und antijüdischen Untergrundgruppe (die “Schwarze Hand”) begonnen, die streng islamistisch ausgerichtet war. In seinen Predigten berief er sich auf den “Heiligen Krieg” (Jihad) und gegen die kulturelle Verwestlichung des arabischen Bürgertums. Beim Aufbau einer islamischen Jugendbewegung hatte er entscheidenden Anteil. Ein Ableger seiner Untergrundbewegung (die “Grüne Hand”) spielte eine große Rolle bei den Unruhen von 1929 in Nordpalästina (siehe oben, A2): Massaker von Hebron). Strukturell entwickelte sich hier ein terroristisches Netzwerk, wie wir das eher aus jüngerer Zeit kennen, das dezentral agierte. 1930 begannen Attentate auf jüdische Einzelpersonen, die 1935 in eine Guerilla-Phase überleiteten.

Auf dem politisch-legalistischen Terrain fand Qassam Verbindung zur 1930 gegründeten Hizb al-Stiqlal (Unabhängigkeitspartei), die wie er auch eine pan-arabische, allerdings keine islamistische Position vertrat, aber durch ihre propagandistischen Aktivitäten 1933 Bedeutung gewann und für die Briten damals zum Hauptgegner wurde. Sie hatte aber einen militanten Flügel unter der Führung ihres Mitbegründers, Subhi al-Khadra, der 1929 nach den damaligen Polizeierkenntnissen an den Unruhen 1929 beteiligt war und zum Kontaktmann Qassams in der Partei wurde. Der Erfolg der Partei war jedoch nur kurzfristig, aufgrund innerer Richtungskämpfe, der mangelnden Verankerung in der Bevölkerung und der Rivalität mit dem Mufti, der die politische Führung behalten und ausbauen wollte. [2]

Mit ihrem Niedergang, ihr Vorsitzender trat 1936 in das Arab Higher Comittee des Mufti ein, versiegte auch eine originär politische Strömung des arabischen Widerstands gegen die Briten in Palästina zugunsten der radikal islamistischen und antijüdischen Orientierung des Mufti. Ein Mitglied der Führung der Istiqlal-Partei, Ahmed Shukeiri, wurde 1964 zum Gründer der PLO.

Istiqlal-small

A 4.1a. Die Führung der Istiqlal Party
 Um 1932, ihrem Gründungsjahr. In der
Mitte sitzend ihr Vorsitzender Izzat Darwazah, Unter den Stehenden: von links 1. Shukeiri, 4. al-Khadra. Wikimedia Commons
Cf. Wikipedia:  Izz ad-Din al-Qassam  / Mohammed Amin al-Husseini / Independence Party (Mandatory Palestine) / Arab Higher Committee / Arabischer Aufstand in Palästina 1936-1939

[2] Cf. Shai Lachman: Arab Rebellion and Terrorism 1929-39. The Case of Sheikh Izz al-Din al-Qassam and his Movement, in: Elie Kedourie / Sylvia G. Haim (Hrsg.): Zionism and Arabism in Palestine and Israel. Abingdon, Oxon (U.K.) / New York (Routledge) 1982, 2015, S. 52-100

Al-Qassam, nach dem später die Kassam-Raketen der Hisbollah und der Hamas sowie die Qassam-Brigaden der Hamas benannt wurden, wurde vom britischen Militär in einem Feuergefecht am 20.11.1935 erschossen. Seine schon 1933 dem Mufti vorgeschlagene Guerilla-Strategie hatte dieser damals verworfen, sie inspirierte ihn dann aber für die 2. Phase des Arabischen Aufstands. Qassams Mythos entstand schon damals, gleichsam ein arabischer Che Guevara, und beflügelte den entstehenden antibritischen und antijüdischen Terrorismus.

Am 25.4.1936 gründete der Mufti mit hochstehenden arabischen Notabeln - reichen und einflussreichen Spitzen angesehener Familien - das Arab Higher Committee, das sich in der Folge als Vertretung der arabischen Bevölkerung ausgab. Es war aber nicht gewählt und der Mufti lehnte auch jedes Angebot der Briten für eine reguläre gewählte Vertretung der arabischen Bevölkerung ab, weil er dies als Unterordnung unter die Mandatsregierung verstand, und umso mehr die Wahl einer gemeinsamen Vertretung der Bevölkerung, in der die jüdische Bevölkerung auch vertreten gewesen wäre. Anfangs war im Arab Higher Committee auch noch der Vertreter der christlichen Araber, Raghib al-Nashashibi, vertreten, im Zuge des Aufstands kam es aber zum Bruch zwischen ihm und Al-Husseini.

Der “Arabische Aufstand” ist eine Sammelbezeichnung für eigentlich zwei verschiedene Aktionen, die einerseits nacheinander, andererseits aber schon parallel stattfanden: Die terroristischen Aktivitäten gingen auch nach dem Tod al-Qassams weiter und zwei Attentate auf Juden in Nablus am 15. Aprli 1936  werden allgemein als Beginn des “Aufstands” gesehen. Trotzdem ist das relativ willkürlich, denn es hätten auch vereinzelte Terroranschläge bleiben können, wenn es nicht zum Streik gekommen wäre.
 

Arab_Higher_Committee1b

A4.1b. Das Arab Higher Committee 1936
In der ersten Reihe von 1. links Raghib Nashashibi, Führer der christlichen Araber und Vorsitzender der Defence Party, 2. (mit weißer Kopfbedeckung) Mufti Amin al-Husseini. In der hinteren Reihe links 1. Jamal al-Husseini, mit dem Mufti verwandt, Vorsitzender der Palestine Arab Party, und faktisch Stellvertreter des Muftis im Komitee. Wikimedia Commons

Politisch wichtiger für die erste Phase ist daher der am 20.4. beginnende “Generalstreik”, der eine vollkommen neue Situation brachte und große Teile der Bevölkerung politisierte, die mit dem Terrorismus nichts am Hut hatten. Die politische Spannung  hatte schon zugenommen aufgrund der massiv steigenden jüdischen Einwanderung (fast 67.000 im Vorjahr), außerdem gab es 1936 erfolgreiche politische Aktionen für mehr Unabhängigkkeit in Ägypten, Syrien und im Irak, die motivierten. Auslöser war jedoch eine Entdeckung im Hafen von Jaffa, wo arabische Hafenarbeiter zufällig herausfanden, dass Waffen für jüdische Adressaten importiert wurden - organisiert von der Haganah, der illegalen Verteidigungsmiliz -, und es zu blutigen Konfrontationen in Jaffa in Tel Aviv kam. Am 21. April wurden bereits 20 Tote bilanzoert, darunter 16 Juden, und 160 Verletzte.
 

 

 

 

Die organisierte Bewaffnung des Yishuv, der jüdischen Community, war eine Lehre aus den gewalttätigen Konfrontationen von 1920 und vor allem den Massakern von 1929 sowie den ständigen einzelnen Konfrontationen in der Zeit dazwischen und seither. Bis 1929 war die 1920 gegründete Haganah (“Verteidigung”) jedoch nur ein kleine Gruppe bewaffneter Männer, da der Waffenbesitz im Prinzip  illegal war. Nach 1929 begann daher der systematische Aufbau einer Untergrundmiliz. Der Verteidigungscharakter der Haganah wurde lange aufrechterhalten, doch bildeten sich dann auch schon bewaffnete Gruppen, die in der 2. Phase auf eigene Faust und auf eigene Weise agierten.

Auf der anderen Seite rüsteten die Briten auch geschulte Verteidigungskräfte der Siedlungen mit Waffen aus, die sie nach gegebenen Regeln verwenden durften und so in gewisser Weise zu Hilfspolizisten wurden. [3].  In der regulären Mandatspolizei wurden sowohl Juden als auch Araber rekrutiert, von denen siher gewiss vielen in einem Loyalitätskonflikts waren, zumindest in bestimmten Situationen, auf die die Briten aber nicht verzichten konnten.
 

 

 

 

 


[3] Hughes, Palestine’s Pacification..., (siehe oben), S. 256.

Der Generalstreik war v.a. ein Streik der Arbeiter und Angestellten im Dienst der Mandatsbehörden, die Schließung der Läden in den Städten und darüber hinaus eine Art “ziviler Ungehorsam”, wie man heute sagen würde, der v.a. im Boykott britischer Behörden (inkl. Verweigerung der Steuerzahlung), Demonstrationen etc. bestand. Darüber hinaus kam es aber auch zu Übergriffen auf jüdische Läden und die jüdische Bevölkerung. Das Ereignis von Jaffa am 15.4.1936 führte zu sofortigen Zusammenstößen in der Bevölkerung, ersten Ermordungen von jüdischen Arbeitern in Jaffa, und kulminierte vorläufig im Niederbrennen des jüdischen jemenitischen Viertels von Tel Aviv, das damals noch aus Hütten bestand, und was zu 9 Toten und 60 Verletzten führte.. Die Polizei war anfangs überfordert und nicht sofort zur Stelle, zögerte aber nicht, auf Gewalttätige zu schießen. So kamen in Jaffa auch zwei Araber zu Tode

Der erste Streikaufruf kam am 20. April von einem neu und selbst ernannten “Arab National Committee” in Nablus, am 25. April  verkündete der Mufti die Bildung eines “Arab Higher Committee” um die Führung an sich zu reißen und übernahm Aufruf und Organisation des Generalstreiks. Propagandisten zogen durchs Land um die Leute dazu zu bewegen, sich dem anzuschließen.

Der Streik schadete am meisten den Streikenden selbst und hatte gravierende wirtschaftliche Auswirkungen. Gesandte aus den benachbarten arabischen Ländern, sogar aus Saudi-Arabien, beschwören das Arabische Hohe Komitee, den Streik abzubrechen, was dann auch am 12. Oktober geschah. Im Juni bereits begann jedoch, noch parallel zum Streik, die zweite Phase des Aufstands mit einer neu organisierten Guerillabewegung.
 

Oranges_leaving_Jaffa-small

A4.1c. Verladung von Orangenkisten im Hafen von Jaffa für den Export auf Booten, die die Ladung zu den vor den Felsen vor Anker liegenden Frachtschiffen bringen sollen. Ca. 1930. Wiikmedia Commons

 

A4.1d. Unruhen 1936: Britische Polizei löst eine   versammelte Menge in Jaffa auf, 13.6.1936.

Jaffa_1936-small

Wikimedia Commons

A1e. Juden werden von britischen Polizisten aus der Altstadt Jerusalems evakuiert, 1936.

Jews_evacuate_the_Old_City,_1936-small

Wikimedia Commons

Der Arabische Aufstand.
Zweite Phase und Ende

A4.4. Darstellung des historischen Zusammenhangs
 

 

Wie schon oben angemerkt und wie sich auch im Weiteren zeigt, waren die beiden Phasen zeitlich nicht strikt getrennt. Doch der terroristische Aspekt intensivierte sich nach dem Ende des Generalstreiks, war keine gewalttätige Parallelaktion mehr, sondern rückte ins Zentrum und radikalisierte sich. Ein wesentlicher Impuls dafür war die Report der Peel-Kommission, der im Juli 1937 herauskam und eine Teilung Palästinas mit der Schaffung eines jüdischen Staates im Küstengebiet und in Galiläa vorsah (siehe unten, z.Z. noch in Arbeit)

Die Nachfolge al-Qassams als legendärem Guerillaführer übernahm Fawzi al-Qawwuqji (1890-1977) [1], der, wie al-Qassam aus Syrien stammend (genauer: Libanon) und an dem gescheiterten Aufstand gegen die Franzosen 1925-27 teilnahm. 1936 sah er eine neue Chance in Palästina und kam mit irakischen und syrischen Guerillakämpfern dorthin in den Untergrund im mittleren Norden des Landes. Im Frühjahr 1936 hatte der Mufti al-Qawuqji im Irak zum Untergrundkampf in Palästina bewogen, als der Streik noch nicht vielversprechend lief. Im Unterschied zu anderen Gruppen wie den Qassamisten hielt Qawuqji nichts vom Angriffen auf die Juden und ihre Siedlungen, sondern wollte sich auf den Kampf gegen die Briten konzentrieren. Beim Streikende Mitte Oktober gelang es dem Mufti, al-Qawuqji mit seinen Leuten zur Unterbrechung - de facto Aufgabe - seiner Guerilla zu bewegen und Palästina zu verlassen (über Transjordanien), da der Mufti nun auf Verhandlungen mit der Peel-Kommission setzte. In Syrien hatten die Oppositionellen gerade einen Verhandlungserfolg errungen. [2]
 

ALA-Qawuqji3rdright-enhanced

A4.4a. Guerrilla-Führer Fawzi al-Qawuqji mit seiner Einheit. - Al-Qawuqji [1] ist Dritter  von rechts.
Wikimedia Commons, vgl. auch hier Wikimedia Commons

[1] europäisiert: Fauzi el-Kaoukji, Fausi al-Kawukdschi

[2] Cf.Laila Parsons: The Commander. Fawzi a-Qawuqji
and the Fight for Arab Independence, 1914-1918
. New York (JHill & Wang) 2016, ch. 3: Palestine 1936, S. 117-149. 

 

Gleichzeitig auch wurde sein Neffe Abd al-Qadir (Abdelkader) al-Husseini von den Briten gefangengenommen, der sich 1936 ebenfalls dem bewaffeneten Kampf angeschlossen hatte. Er war Mitbegründer der Armee des Heiligen Krieges, die 1947/48 im Palästinakrieg eine wichtige Rolle spielte. Im Oktober 1936 wurde er jedoch im Kampf verwundet, konnte aber dann aus britischer Gefangenschaft nach Damaskus fliehen. [3].

Neben den genannten organisierten Guerilla-Gangs gab es improvisierte bewaffnete Gruppen fast überall, wie es auch in dem Erfahrungsbericht von Roger Courtney anklingt (A4.5). In Folge der weiteren Radikalisierung der Aufständischen nach Veröffentlichung des Teilungsplans der Peel-Kommission für Palästina im Juni  (A4.6) und der Ablehnung durch das Arabische Hohe Komitee wurde am 26.9.1937 auf den Distriktkommissar der Mandatsregierung für Nord-Palästina (Galiläa), Lewis Andrews, ein Mordanschlag durch die Al-Qassam-Gruppe (Schwarze Hand) verübt. Andrews unterstützte die jüdische Ansiedlung in Galiläa - im Rahmen der geltenden Vorschriften - und galt als “einer der stärksten Feinde der Araber” [4] . Das Arab Higher Committee wurde verboten, der Mufti, der in Jerusalem ohnehin schon der Überwachung unterstand, konnte trotzdem heimlich in den Libanon fliehen, sein Cousin Jamal nach Syrien.

Die Briten reagierten auch mit großer militärischer Härte (“third degree” methods, Umschreibung für ungesetzliche Maßnahmen) gegenüber verhafteten Verdächtigten und ihren Angehörigen und Nachbarn als verdächtigte Involvierte. Mit der Kollektivbestrafung durch Zerstörung von Häusern oder ganzen Dörfern lieferten die Briten ein “Vorbild” für spätere Konfrontationen. Auch die Gefangennahme von Arabern als Geiseln. um sie als menschliche Schutzschilde gegen terroristische Angriffe zu nutzen, wurde hierbei “erfunden”. Der erste spektakuläre Fall war der des Bürgermeisters von Nablus bereits zu Beginn der Streikphase des Aufstands, am 24.9.1936, der gezwungen wurde, die Nacht über sich auf das Dach des Garnisonsgebäudes der britischen paramilitärischen Polizei zu setzen, das von Rebellen pauschal beschossen wurde. Der Daily Telegraph in London kommentierte das damit, das seien die Methoden, wie sie schon in Irland angewendet worden waren. [5]

Es war aber nicht nur ein “dirty war” von Seiten der Briten, wie er in zahlreichen Untersuchungen der letzten zwei Jahrzehnte und länger erforscht wurde, er lag schon in der Logik des terroristischen Kampfes der arabischen Guerilla. Nach dem Einschnitt Mitte 1937 mit dem abgelehnten Teilungsplan brutalisierte die Guerilla ihre Methoden sogar gegen die eigene Bevölkerung, zwang Dörfer, ihnen Unterschlupf zu gewähren, erpresste materielle und finanzielle Unterstützung und tötete diejenigen, die sich dem verweigerten. Meinungsunterschiede innerhalb der politischen Führung, im Arabischen Hohen Komitee und darüber hinaus, da sich Raghib Nashashibi, der Führer der christlichen Minderheit und der National Defence Party, den Teilungsplan im Grundsatz akzeptierte.

Nashashibi und seine Partei traten aus dem Hohen Komitee aus, das nach dem Verbot durch die Briten auch keine offizielle Rolle mehr spielte, dessen Autorität und Verbindungen der Mufti aber weiterhin vom Exil aus nutzte. Der interne Konflikt mündete in “kaltblütigen Mord”, schreibt der Neffe Nashashibis, initiiert von der Mufti-Fraktion, die ihre Gegner politisch und physisch ausschalten wollte. Die Anhänger des Mufti bzw. der radikal nationalistischen Fraktion kennzeichneten sich durch das Tragen der kefiyya, des schwarzweiß karierten Tuches, während das Tragen des traditionellen tarbush oder fez, der runden hutähnlichen Kopfbedeckung, als Zeichen der Gemäßigten oder Nashashibi-Anhänger galt . “Benachbarte Dörfer bekämpften einander, arabische Führer brachten sich wechselseitig um.” [6].

Der eigentlich nationale Konftikt wurde durch den Mufti, aber auch Keute wie Al-Qassam und seine Anhänger, zunmehmend  islamisiert, der Mufti präsentierte sich als religiöser und politischer Führer zugleich und appellierte auch an die islamische Welt als Ganzes für seine Sache.

Nach dem Scheitern des Teilungsplans versuchten die Briten auf die arabische Seite zuzugehen mit einer neuen Kommission (Woodhead Commission). In Ostasien war 1937 der Krieg zwischen Japan und China ausgebrochen und 1939 waren die Zeichen des herannahenden Krieges in Europa unübersehbar. Für die Briten gab es die Notwendigkeit, sich der Kontrolle über sein Empire und sein Einflussgebiet im Nahen Osten - die arabischen Staaten waren schon formal unabhängig - zu versichern, und dies hieß: mit sowenig militärischer Präsenz wie möglich, und dies bedeutete wiederum, Konflikte mit der arabisch-muslimischen Welt zu bereinigen.  Das MacDonald-Weißbuch von 1939 begrenzte daher die jüdische Einwanderung nach Palästina auf ein Minimum, das einem faktischen Stopp nahekam - zum Zeitpunkt, als jüdischen Flüchtlingen fast auf der ganzen Welt die Tore verschlossen wurden. Mehr dazu weiter unten.

 

Train_hostages

A4.4b. Schutz durch Geiseln. Ein britischer gepanzerter Eisenbahnwagen hinter einem Triebwagen, auf dem zwei arabische Geiseln sitzen, 1936-1939 Arabischer Aufstand (nicht näher datiert). Wikimedia Commons

[3] Es gibt wenig Infirmationen darüber, cf. Interactive Encyclopedia
of the Pa
lestine Question Palquest

[4] Matthew Huges: Britain’s Pacification of Palestine. The British Army, the Colonial State, and the Arab Revolt, 1936-1939. Cambridge Univ. Press, 2019, S. 4.

[5] Charles Anderson:When Palestinians Became Human Shields: Counterinsurgency, Racialization, and the Great Revolt
(1936-1939), in: Comparative Studies in Society and History,
Vol. 63, No. 3, 2021, S. 625-654, hi
er S. 625.

Miar3-small

A4.4c. Sprengung des arabischen Dorfes Milar bei Haifa, während einer Zeit der Unruhen im britischen Mandat Palästina. Dies ist eine Bestrafung und Warnung an die Rebellen durch die Briten. (Originalangaben zum Bild ). Wikimedia Commons
Dies ist in den Kontext des Arabischen Aufstands einzuordnen und vielleicht direkt zu den Repressalien nach dem Attentat auf den Distriktkommissar von G
aliläa, Andrews, am 26.9.1937

[6] Nasser Eddin Nashashibi: Jerusalem’s Other Voice.
Ragheb Nashashibi an Moderation in Palestinian Politics,
1920-1948. Exeter (Ithaka Press)1
990, S. 102f.

PA73B6~1

A4.4d. Von den Briten gesprengtes Haus von Aufständischen in Lydda, 1936 (?). Wikimedia Commons
 

A4.5. Aus dem Erfahrungsbericht eines britischen Polizisten, 1939

Der Autor kam im Juli 1936 nach Palästina und blieb dort bis Ende 1938 im Dienst.

[Ankunft in Palästina]

Es war Juli, mitten im großen arabischen Streik. Überall herrschte Gewalt und düstere Spannung. Auf seiner Fahrt von Ägypten nach Jerusalem wurde der Zug, in dem ich reiste, von arabischen Scharfschützen angegriffen, und auf der Strecke wurde eine Bombe gefunden – raffiniert konstruiert aus einem Stück großkalibriger Eisenrohre, gefüllt mit genug Sprengstoff, um den Zug in die Luft zu jagen [1]. In Jerusalem waren die Straßen menschenleer und alle Geschäfte geschlossen; die einzigen Lebenszeichen waren gelegentlich ein gepanzertes Fahrzeug und Militärposten mit aufgepflanzten Bajonetten.(S. 9f.)

[Grenzen der polizeilichen Macht]

Frauen wurden nie durchsucht, außer in Städten wie Jerusalem, wo es weibliche Durchsuchungsbeamte gab, ebenso wenig wie Moscheen. Sowohl die Frauen als auch die Religion des Islam waren unantastbar. Aber oft genug befanden sich die Waffen und Munition, nach denen wir suchten, am Körper der Frauen. Die Männer nutzten die Unantastbarkeit der Frauen aus und schmuggelten schnell alle belastenden Gegenstände, die sie möglicherweise besaßen, in deren Besitz. Viele der Moscheen waren perfekte Waffenlager. (S. 88)

[Über die zionistischen Einwanderer]

Die Gründe, die sie alle nach Palästina geführt hatten, waren erstaunlich vielfältig. Für viele war es natürlich die idealistische Idee des Zionismus – die Vorstellung, dass endlich das Gelobte Land ihnen gehören würde, dass Palästina die Heimat der Juden sein würde. Aber es gab auch viele, die ihre Heimat wegen Verfolgung verlassen hatten, andere wegen Armut und wieder andere, weil Palästina fälschlicherweise als reiches und fruchtbares Land dargestellt worden war – was es ganz sicher nicht war. Tatsächlich gibt es ein lokales Sprichwort, das besagt, dass Palästina Gottes erster Versuch der Schöpfung war, aus dem er gelernt hat, was er bei der Erschaffung der restlichen Welt vermeiden sollte. (S. 31)

[Über die jüdischen Siedlungen]

Die Anzahl der Siedlungen in der Gruppe, in die wir drei britischen Polizisten entsandt worden waren, betrug ein halbes Dutzend. Sie lagen in einer hügeligen Landschaft etwa 100 Meilen westlich von Jerusalem. Unser Hauptquartier befand sich in der Polizeistation von Tul  Mond [2] – benannt nach dem verstorbenen Lord Melchett. Die Siedlung umfasste etwa 1.500 Morgen Land mit Wohnquartieren und anderen Gebäuden, darunter ein Wasserturm aus Beton, der gleichzeitig als Wachturm diente und mehr oder weniger im Zentrum lag. Das Ganze war von Stacheldraht umgeben. Alle jüdischen Siedlungen in Palästina waren auf diese Weise mit Stacheldraht umzäunt. Unsere Aufgabe bestand darin, bei Angriffen die jüdische Hilfspolizei zu organisieren und generell ein Auge auf die Lage zu haben.(S. 31)

Es war höchste Zeit, etwas zu unternehmen. Fast jede Nacht wurde die eine oder andere Siedlung beschossen. Die Angreifer waren keine organisierten Banden, sondern kleine Gruppen junger Männer aus den benachbarten Dörfern, die sich nach Einbruch der Dunkelheit hinausschlichen und aus ihren Verstecken heraus auf die Siedlungen schossen, in der Hoffnung, jemanden zu treffen, der sich dort aufhielt. […]
Natürlich gab es auch Angriffe bei Tageslicht. Jüdische Busse, die zwischen den Siedlungen verkehrten, und Männer und Frauen, die in den Orangenhainen der Siedlungen arbeiteten, wurden oft von Arabern auf benachbarten Feldern durch den Stacheldraht hindurch beschossen. Aber mein besonderes Ziel waren die nächtlichen Räuber. Für die Angriffe bei Tageslicht gab es organisierte Polizei und Truppen. Bei den nächtlichen Scharfschützenangriffen war eine Art individueller Aktion erforderlich.(S. 32)

[Über die Einwohner deutscher Herkunft]

Die Nicht-Kibbuz-Siedlungen waren weitaus attraktiver. Unter ihnen gab es so viele interessante Menschen – Menschen, die im Allgemeinen denen der kommunalen Kolonien weit überlegen waren. Dies galt insbesondere für die deutschen Juden, die ausnahmslos nur wegen der Verfolgung in ihrer Heimat hierher gekommen waren. Unter ihnen befanden sich zahlreiche Ärzte, Anwälte, Philosophen, Universitätsprofessoren und Wissenschaftler sowie Männer, die einst äußerst wohlhabend gewesen waren. Einer von ihnen war einer der größten Grundbesitzer Berlins gewesen – ein großer, lebhafter Mann mittleren Alters, der noch immer die Ausstrahlung eines Mannes hatte, der an eine Position der Autorität gewöhnt war. Jetzt war er nur noch ein armer Tomatenzüchter. Es war angenehm, unter solchen Menschen zu sein, mit ihnen zu sprechen und ihnen zuzuhören und ein wenig Kultur und die schönen Dinge des Lebens im Allgemeinen zu erleben. Inmitten der Hektik der anstrengenden und stressigen Tage boten solche Kontakte eine willkommene Abwechslung und Erholung.
Übrigens gab es in Palästina viele nichtjüdische Deutsche – Deutsche, deren Familien seit Generationen dort ansässig waren. Während unter den Älteren keine große antijüdische Stimmung herrschte, waren die Jüngeren meist junge Nazis, die Hakenkreuze trugen und den Juden ebenso feindlich gesinnt waren wie die Araber selbst. Die mangelnde Verbundenheit zwischen den beiden deutschen Klassen war hier genauso ausgeprägt wie in Deutschland selbst. (S. 49f.)
 

Search_for_arms_en_masse_outside_Damascus_Gate

A4.5a. Festgenommene Araber zur Durchsuchung nach Waffen. Vvor dem Damaskus-Tor in Jerusalem, 1938.Jewish National Fund. Wikimedia Commons

[1] Das trat nicht ein, weil die Bombe offenbar vorher entdeckt wurde, evtl. weil der Zug mit niedriger Geschwindigkeit weiterfuhr.

Schutzzaun_Sde_Nahum1937

A4.5b.. Bau einer hölzernen Schutzwand im Kibbutz
Sde Nahum
im östlichen Jezreel-Tal (Galiläa) am 6.1.1937. Wikimedia Commons
Vgl. Stacheldrahtabsperrungen unten.

[2] korrekt:Tel Mond. Lord Melchett, Geburtsname Alfred Mond, britischer Industrieller und aktiver Zionist. Wikipedia


Attac_convoy_1938_PHL-1088143-small

 A4.5c. Nach einem Angriff auf einen Konvoi vom Toten Meer nach Jerusalem. Zerstörter LKW , britisches gepanzertes Fahrzeug. 1938. Wikimedia Commons

Havlagah_bus_during_1936-1939_Arab_revolt-British_Mandate_of_Palestine-small

A4.5d. “Havlagah”-Bus
Gepanzert und mit vergitterten Fenstern zur Anwehr von Würfen mit großen Steinen oder Granaten..Datierung unpräzise 1936-39.
Wikimedia Commons
Zum Prinzip der Havlagah, svw. “passive Abwehr
”, cf. Wikipedia.

 

 

 

[Innerarabische Gewalt]

Während unserer gesamten Zeit in den Bergen sahen wir nur wenige Juden. Da die Gegend eine Hochburg arabischen Fanatismus war, wurde sie von Juden natürlich so weit wie möglich gemieden, obwohl es einige gab, deren Geschäfte sie dorthin führten. Die Hauptstraße zwischen Haifa, Tel Aviv und Jerusalem führte quer durch das Gebiet. Die einzigen Juden, die wir sahen, waren daher diejenigen, die oft unter Bewachung und meist in mit Drahtgittern gesicherten Bussen durch die Gegend eilten.
Das bedeutete jedoch nicht, dass es an aufregenden Ereignissen mangelte. So kam es beispielsweise häufig zu Morden von Arabern an Arabern. Araber, die Land an Juden verkauft hatten – vielleicht das Land, auf dem eine Siedlung gebaut wurde –, waren in Lebensgefahr, ebenso wie alle, die verdächtigt wurden, mit der Position der Verwaltung in der jüdisch-arabischen Frage zu sympathisieren.
Viele Araber, die für ihre „moderaten” Ansichten bekannt waren, hatten guten Grund, sich einen Leibwächter zu nehmen. Für die arabischen Extremisten war ein Mensch entweder für ihre Sache oder gegen sie. Sie betrachteten einen „Moderaten” als ebenso todeswürdig wie einen direkten Feind. (S. 91)

Der Umgang mit diesen Banditen {3] und anderen war schwierig. Die organisierte militärische Vorgehensweise war schwerfällig und kostspielig. Sie bestand hauptsächlich darin, ein großes Gebiet, in dem Verdacht auf Banditen bestand, mit Truppen, Panzern und gepanzerten Fahrzeugen zu umzingeln und nach und nach einzugrenzen, in der Hoffnung, die gesetzesbrecherischen Banditen im Zentrum zu finden. Allzu oft stellte sich jedoch heraus, dass es sich bei den Menschen im Zentrum um unschuldige Bauern handelte oder zumindest um Menschen, gegen die nichts bewiesen werden konnte. Die wahren Täter waren in den zahlreichen Höhlen der Gegend untergetaucht. Es war unmöglich, sie zu finden, da viele Häuser direkt über Höhlen gebaut waren und über alle möglichen geheimen Ausgänge und Eingänge verfügten. Mit Ferngläsern konnten die Banditen Truppen schon aus mehreren Kilometern Entfernung erkennen und hatten somit immer genügend Zeit, um zu verschwinden. (S. 92)

Roger Courtney: Palestine Policeman. An Account of Eighteen Dramatic Months in the Palestine Police Force During the Great Jew-Arab Troubles. London (Jenkins), 1939.
(Übersetzt mit Unterstützung von deepl)
Gemeinfrei

 

 

 

[3] “bandits” meint hier Angehörige einer Bande (“band”), wie die Guerrila-Gruppen genannt wurden.

 

A4.5e Doppelseite aus der The Austrailan Woman’s Daily vom 22.10.1938. - Zur Vergrößerung auf das Bild klicken!
Wikimedia Commons
 

_Jews_and_Arabs_in_Grim_Struggle_for_Holy_Land__article_(1938)-small

 

A4.5f. Der Zaun des Nordens - Besichtigung durch Ben-Gurion

PikiWiki_Israel_53879_ben-gurion_visits_the_north_fence-small

David Ben-Gurion (in der Mitte) besichtigt den Zaun des Nordens (”Tegart’s Wall). Datierung unklar, frühestens 1938. Wikimedia Commons

 

A4.5g. Der Zaun des Nordens  - Karte.
Zur Vergrößerung auf das Bild klicken! -

TegartsWall-small

Schwarz: Die Mauer des Nordens (“Tegart’s Wall”)
Grün: Grenze des Mandatsgebiets Palästina. Wikimedia Commons



 

 

Teilungsplan der Peel-Kommission und die Folgen

A4.6. Der Peel-Report - Zusammenfassung und Zusammenhang. Darstellung

Die Arbeit der Peel-Kommission beinhaltete auch informelle Gespräche mit zionistischen und arabischen Vertretern, die nicht als offizielle Anhörungen aufgenommen wurden. Dabei stellten sich äußerst divergierende Ansichten zur Zukunft Palästinas heraus, nicht nur zwischen den Kontrahenten, sondern auch innerhalb jeder Gruppe wie auch in der Kommission selbst. Damit sollten nicht nur die heiligen christlichen Stätten, außer Jerusalem als gemischt religiöser Stadt Bethlehem im Korridor und Nazareth im Norden, unter britischer Kontrolle bleiben, sondern auch der strategisch wichtige einzige Tiefwasserhaften Haifa, Zielpunkt der neu erbauten Erdöl-Pipeline von Kirkuk (Irak) ans Mittelmeer.
Jaffa dagegen sollte eine Enklave des arabischen Staates im Mandatskorridor sein. Ein kooperatives Verhältnis, vor allem freier Handel,, zwischen allen beteiligten Seiten sollten Verträge regeln.

Das arabische Territorium in Palästina sollte jedoch mit Transjordanien zu einem Staat verbunden werden, Vorgriff auf die Problematik, die sich dann ab 1948 bis zum Sechstagekrieg 1967 und sogar noch darüber hinaus stellen sollte. Nicht nur, dass die Briten damit auch ihrem engen Vertrauten Emir Abdallah, dem soäteren ersten König von Jordanien, entgegenkamen, es verdeutlicht auch, dass es damals noch keine arabisch-palästinensische Identität gab und die beiden Seiten des Jordans als ein zusammenhängendes Land gesehen wurden, was es auch unter der osmanischen Herrschaft gewesen war, trotz der Verwaltungsbezirke, die auch den Jordan schon als Grenze hatten.

Zu Beginn der britischen Mandatszeit opponierte der arabische Nationalismus auch gegen die Teilung von Palästina und Transjordanien und vertrat sogar die Idee einer großsyrischen Monarchie, in deren Territorium Palästina/Transjordanien eingeschlossen gewesen wäre. Und später vertraten die noch Guerilla-Gruppen von Al-Qassam und Al-Qawuqj, die ja selbdt syrischer Herlkunft waren, diese Position. Demgegenüber löste sich der Mufti davon und trat für einen eigenen arabischen Staat Palästina ein (ohne Teilung des Mandatsgebietes), in dem er für sich selbst die Führungsposition erhoffte.

Für die Juden war die Abtrennung Jerusalems vom vorgesehenen jüdischen Staat ein großes Problem, nicht einmal primär aus religiösen Gründen, da die Zionisten mit großer Mehrheit nicht national-religiös orientiert waren, viele sogar sehr säkular. Die Tatsache, dass ca. 150.000 Juden in Jerusalem und seinem Umland sowie im vorgesehenen Korridor Jaffa-Jerusalem lebten, mehr als ein Drittel der jüdischen Bevölkerung (vgl. A3.4.), nicht in den jüdischen Staat integriert waren, verschob die ganze demographische Balance, da es auf der anderen Seite im jüdischen Territorium eine arabische Minderheit von 225.000 Menschen gab, v.a. in Mittel- und Westgaliläa.

r die radikalen Zionisten war grundsätzlich die damit verbundene territoriale Begrenzung angesichts der erwarteten weiteren Einwanderung unannehmbar. Was man dabei noch gar nicht wissen konnte, war der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zwei Jahre später mit allen seinen Konsequenzen. Doch das Problem eines massiven Auswanderungswunsches - letztlich einer Notwendigkeit -  aus Europa zeigte sich schon zu dieser Zeit, spätestens nach der Konferenz on Évian im Juli 1938 zur “Lösung der Judenfrage”, als die Bereitschaft der westeuropäischen Staaten und auch der USA, Juden aufzunehmen, äußerst gering war.

 

Hugo_Herrmann,_Generalkarte_von_Palaestina_(FL25553441_2367020)-small

A4.6a. Karte von Palästina 1934
Zur Vergrößerung auf die Karte klicken!
Hugo Herrmann: Generalkarte von Palästina, Berlin (Fibo) 1934. Wikimedia Commons

 

A4.7. Aus dem Abschlussbericht der Peel-Kommission

20. (i) Es kann keine Grenze gezogen werden, die alle Araber und Land in arabischem Besitz von allen Juden und Land in jüdischem Besitz trennt. [...]

36. Wenn die Teilung wirksam zu einer endgültigen Lösung beitragen soll, muss sie mehr bedeuten als nur die Festlegung einer Grenze und die Gründung zweier Staaten. Früher oder später sollte es zu einer Übertragung von Land und, soweit möglich, zu einem Bevölkerungsaustausch kommen.

37. Was das Land betrifft, so möchten die Juden möglicherweise einen Teil oder die Gesamtheit der Grundstücke, die sich derzeit in ihrem Besitz befinden und innerhalb der Grenzen des arabischen Staates liegen, veräußern, und ihre jüdischen Bewohner möchten möglicherweise in den jüdischen Staat umziehen und dort ihr Leben auf dem Land wieder aufnehmen. Die Araber hingegen könnten ebenfalls bereit sein, das Land zu verkaufen, das sie innerhalb der Grenzen des jüdischen Staates besitzen. Aber was wird in diesem Fall aus den Bewohnern, seien es Eigentümer, Pächter oder Arbeiter? Ob sie nun im jüdischen Staat bleiben oder in den arabischen Staat ziehen, wo es unter den gegenwärtigen Bedingungen kein überschüssiges Ackerland gibt, besteht die offensichtliche Gefahr, dass sie zu einem „landlosen Proletariat“ werden. […]

39. Der politische Aspekt des Landproblems ist noch wichtiger: Da seit 1931 keine Volkszählung mehr stattgefunden hat, ist es unmöglich, die Verteilung der Bevölkerung zwischen den vorgeschlagenen arabischen und jüdischen Gebieten genau zu berechnen, aber nach einer uns vorliegenden ungefähren Schätzung leben in dem Gebiet, das in unserem Plan dem jüdischen Staat zugewiesen wurde (mit Ausnahme der Stadtbezirke, die unserer Meinung nach für einen bestimmten Zeitraum unter Mandatsverwaltung bleiben sollten), derzeit etwa 225.000 Araber. In dem Gebiet, das dem arabischen Staat zugewiesen wurde, leben nur etwa 1.250 Juden, aber in Jerusalem und Haifa leben etwa 125.000 Juden gegenüber 85.000 Arabern. Die Existenz dieser Minderheiten stellt eindeutig das größte Hindernis für die reibungslose und erfolgreiche Durchführung der Teilung dar.[…]

42. Daher ist es dringend erforderlich, diese Gebiete zu vermessen und eine verbindliche Einschätzung der praktischen Möglichkeiten für Bewässerung und Erschließung vorzunehmen. Wir schlagen vor, dies unverzüglich in Angriff zu nehmen und die erforderlichen Mitarbeiter und Mittel bereitzustellen, damit dies in kürzester Zeit abgeschlossen werden kann. Wenn sich daraus ergibt, dass eine beträchtliche Menge Land für die Umsiedlung von Arabern, die im jüdischen Gebiet leben, zur Verfügung gestellt werden könnte, sollten alle Anstrengungen unternommen werden, um eine Vereinbarung über den Austausch von Land und Bevölkerung zu erzielen.

Palestine Royal Commission. Report. Presented by the Secretary of State for the Colonies to Paliament by Command of His Majesty, July, 1937, S. 389-391.
Gemeinfrei
(Übersetzt mit Unterstützung von deepl)

 

 

 

 

PeelMap-small

A4.6a. Teilungsplan der Peel Commission, 7. Juli 1937.
Das rot umrandete Gebiet war für den jüdischen Staat vorgesehen, die schraffierte Zone, ein Korridor  von Jaffa nach Jerusalem, sollte weiterhin Mandatsgebiet bleiben. Ebenso sollten die gemischt bewohnten Städte im Norden  (rot unterstrichen) noch der britisc
her Aufsicht unterstehen.
 Wikimedia Commons

Vgl. Peel-Kommission Wikipedia

A4.7. Die Woodhead-Kommission und die Internationalisierung des Problems. Darstellung

 

Wird fortgesetzt...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

WoodheadMapB-small

A4.7a. Alternativer Teilungsplan der Woodhead Commission 1938.
Das zentrale und westliche Galiläa sollte weiterhin unter der Mandatsverwaltung bleiben, ebenso ein vergrößerter Korridor von Jaffa nach Jerusalem. Vergrößert auf Wikimedia Commons

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Website_Design_NetObjects_Fusion

israel-palästina.net